Werbung für den Ausstieg aus dem Atomausstieg (23.08.2010)

Die 4 Stromkonkurrenten werden zu Verbündeten gegen den Atomausstieg - Im Jahr 2000 haben die Energiebosse EON, EnBW, Vattenfall und RWE dem Atomausstieg zugestimmt. Warum sollte jetzt, 10 Jahre und viele erneuerbare Energiestandorte später, durch das Abschalten der AKWs das Licht ausgehen? Ohne die 4 ältesten und störanfälligsten Atomkraftwerke Brunsbüttel, Krümmel, Biblis A und Neckarwestheim 1 ist die Stromversorgung für Deutschland immer noch sichergestellt.

Die 4 großen Konkurrenten auf dem Strommarkt EON, EnBW, Vattenfall und RWE haben sich jetzt für einen Ausstieg aus dem Atomausstieg zusammengetan und treten öffentlich für die Kernenergie ein. In einem Interview mit der Bild-Zeitung gaben sie zusammen ein Interview, in dem verdeutlicht werden sollte, warum die Laufzeiten der Atomkraftwerke verlängert werden sollten.

Als wichtigster Punkt wurde aufgeführt, dass der Strom preisgünstig bleibe, obwohl die Weltwirtschaft und damit der Energiebedarf weiter wachse. Dem steht gegenüber, dass der Strompreis seit Jahren stetig steigt und nichts von den erwirtschafteten Gewinnen beim Endverbraucher ankommt. Der Strompreis orientiert sich nicht in erster Linie an den Produktionskosten, sondern am Strom aus den teuersten Kraftwerken (Kohle). Wenn die während einer Laufzeitverlängerung erwirtschafteten Zusatzgewinne nicht in den Ausbau der Erneuerbaren Energien gesteckt wird, droht uns bei einer endgültigen Abschaltung ein noch höherer Strompreis.

Ein weiteres Argument ist die Umweltfreundlichkeit der Kraftwerke, da beim Betrieb kein CO2 ausgestossen wird. Allerdings spricht niemand über die Verschmutzung beim Abbau von Uran.

Auch sollen die Atomkraftwerke nur als Brücken in eine neue Energiewelt dienen. Dafür würde aber eine Laufzeitverlängerung von mindestens 15 Jahren erforderlich. Die Kernkraftwerke seien ideal um die die Schwankungen von Sonnen- und Windstrom auszugleichen. Aber werden Kraftwerke bei ausreichender Stromproduktion der Erneuerbaren Energien gedrosselt? Nein, dieser Prozess des Abschaltens und Wiederanfahrens ist viel zu langwierig. Der Stromüberschuss wird exportiert. Dadurch fahren die Stromkonzerne große Gewinne ein.

Ebenso stehe Deutschland alleine mit dem Atomausstieg da. In vielen europäischen Ländern ist eine Laufzeitverlängerung beschlossen, in manchen sollen sogar neue Atomkraftwerke gebaut werden. Aber ist es wirklich schlimm, der Vorreiter zu sein und anderen zu beweisen, dass es auch ohne Atomkraft geht?

Viele Unternehmen sehen den Atomausstieg mit großer Sorge. Vor allem extrem energieabhängige Firmen sehen eine Abwanderung ins Ausland, wo auch die Klimaschutzbedingungen nicht so streng sind.

Auf der einen Seite plädieren die Stromkonzerne und Atomkraftwerksbetreiber für eine Laufzeitverlängerung der AKWs. Auf der anderen Seite drohen sie mit einer sofortigen Abschaltung vieler Meiler, da sich der Weiterbetrieb bei einer Erhebung der Brennelementesteuer nicht mehr lohnen würde.

Viele reden über die Sicherheit der Atomkraftwerke, über die Möglichkeit eines Terrorangriffs. Die wirkliche Gefahr steht uns aber erst bei der Endlagerung bevor, da es hier keinerlei Erfahrungswerte gibt.

Weitere Informationen: Greenpeace