Regierung in Japan bestätigt eine teilweise Kernschmelze im AKW Fukushima (29.03.2011)

Japans Regierung bestätigt nun , dass es im Reaktor II des AKW Fukushima eine teilweise Kernschmelze gegeben hat. Es wird vermutet, dass diese aber durch die Kühlung gestoppt wurde.

AKW Fukushima am 18.03.2011 nach Tsunami und Explosionen
AKW Fukushima am 18.03.2011 nach Tsunami und Explosionen (Bild: Google Picasa Webalben / Wikipedia)

Rund um das AKW Fukushima wurde in Bodenproben hochgiftiges Plutonium gefunden. Ob dieses aus Block 3 oder aus einem der anderen Abklingbecken kommt, kann niemand sagen. Auch im Meer steigt die radioaktive Belastung. Experten gehen hier jedoch davon aus, dass durch die starke Verdünnung keine Gefahr für Mensch und Umwelt besteht.

Größtes Problem in Fukuhima ist im Moment das radioaktive Wasser, das in den Reaktoren steht. Hier wurden schon mehrere Techniker verstrahlt. Jetzt muss das Wasser abgepumpt und sicher gelagert werden, bevor die Reparaturarbeiten an den Kühlsystemen fortgesetzt werden können. Im Reaktor 2 ist die Strahlenbelastung am höchsten, weshalb hier davon ausgegangen wird, dass eine teilweise Kernschmelze stattgefunden hat. Befürchtet wird, dass das verseuchte Wasser durch einen Riss oder Bruch in einer Schutzhülle eines Reaktorkerns sickert.

Nach dem tagelangen Versuch, die Reaktoren mit Meerwasser zu kühlen, ist jetzt das Salz ein Problem. Das Meerwasser ist verdampft, zurück bleibt das Salz, das sich auf Brennstäbe und die Pumpen legt. So wird die Kühlung der Brennstäbe schwieriger, da das verkrustete Salz wie ein Schutzpanzer wirkt. Auch die Pumpen sind von Meersalz verkrustet. Jetzt wird Süßwasser zum havarierten AKW gebracht, um damit die Reaktoren weiterhin zu kühlen.

Auch die weiteren Nachbeben erschweren die Arbeit der Techniker. Diese versuchen die Kontrollräume funktionstüchtig zu bekommen, um genauere Daten über den Zustand in den Reaktoren zu erhalten.

Die Kritik am AKW-Betreiber Tepco wird immer lauter und schärfer. Falsche, widersprüchliche Aussagen und auch Vertuschung seien inakzeptabel, so die japanische Atomaufsichtsbehörde. Jahrelang schon soll Tepco AKW-Schäden und Störfälle vertuscht haben. Tepco hat ein Monopol für die Stromversorgung im Großraum Tokio. Er ist der größte Energieerzeuger Japans.