Proteste gegen AKW Krümmel - auch ohne Krümmel genug Strom (04.06.2009)

Mit massiven Protesten wollen Atomkraftgegner die Wiederinbetriebnahme des AKW Krümmel verhindern. "Die vergangenen zwei Jahre haben gezeigt, dass es auch ohne Krümmel genügend Strom gibt."

Krümmel sei mit weit über 300 meldepflichtigen Ereignissen einer der unsichersten Reaktoren der Republik. Als Neubau würde er niemals mehr eine Genehmigung bekommen´, so Stay von der Anti-Atom-Kampagne "ausgestrahlt".

Für den 04.06.2009 um 18 Uhr hatte Vattenfall dort zu einem ´Bürgerdialog´ über die laufenden Reparaturarbeiten und die häufigen Leukämiefälle in der Umgebung Krümmels geladen. Der Epidemiologe Peter Kaatsch von der Universität Mainz, Mitautor einer Kinderkrebsstudie im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz, solle dort ´dem AKW einen Persilschein ausstellen´, fürchten Atomkraftgegner.

Ende April war bekannt geworden, dass ein weiteres Kind in der Elbmarsch an Blutkrebs erkrankt ist. Seit 1989 sind im Umkreis von etwa fünf Kilometern um den Atommeiler 19 Kinder und Jugendliche an Leukämie erkrankt. Die genaue Ursache für diese weltweit höchste Krankenrate ist bislang ungeklärt. Viele Mediziner und Bürger machen den Atommeiler dafür verantwortlich und fordern seine Stilllegung.

Am Pfingstsamstag wurde auch das AKW Brokdorf zur Jahresrevision für etwa einen Monat vom Netz genommen. Seitdem ist die gesamte Region nördlich der Weser faktisch atomstromfrei - und kein Licht ist bislang ausgegangen.

Quelle: ContrAtom