Öttinger (CDU) fordert Ende der Laufzeitbeschränkung für Atomkraftwerke (07.07.2009)

Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Öttinger (CDU) sorgte gestern abend bei einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt für klare Worte gegen den Atomausstieg.

Günther Öttinger (CDU)
Günther Öttinger (CDU) fordert einen Ausstieg aus dem Atom-Ausstieg (Bild: CDU)

Er sprach sich dafür aus alle laufenden, modernen Kraftwerke Baden-Württembergs so lange zu betreiben wie sie sicher wären. Mit Öttingers Aussage wird klar die Position der Bundes-CDU unterstrichen, bei einem Wahlsieg bei der Bundestagswahl ist klare Aussage bei der CDU/CSU sowie Wunschpartner FDP, die Laufzeitbeschränkung für Kernkraftwerke deutschlandweit aufzuheben.

Kommentar von Atom-Aktuell:

Mit Öttingers Aussage und dem allgemeinen Standpunkt der CDU/CSU/FPD haben wir 2 Probleme:

"Modern" ist ein relativer Begriff bei den deutschen AKWs, ist doch der jüngste Meiler in Deutschland (Block 2 des GKN Neckarwestheim) bereits im Januar 1989 ans Netz gegangen. Mit knapp über 20 Jahren sicher kein altes Kraftwerk, aber auf jeden Fall mit endlicher Zuverlässigkeit. Der aktuelle Plan zum Atomausstieg beachtet natürlich das Alter der Reaktoren, der geplante Abschalt-Termin für Block 2 ist am 15. April 2021.

Kritischer ist jedoch die Kernaussage "so lange betreiben wie sie sicher sind". Wie sicher die aktuell in Betrieb befindlichen Kraftwerke wirklich sind stellt sich erst heraus, wenn wie aktuell bei Krümmel wiederholt schwere Pannen auftreten und nicht in den Griff zu bekommen sind - trotzdem hat sich bisher kein CDU-Politiker für eine Abschaltung des offensichtlich unsicheren Reaktors ausgesprochen. Es gilt also zu bezweifeln, dass die Aussage wirklich auch umgesetzt würde: die unsicheren, älteren Kraftwerke müssten demnach baldmöglich vom Netz genommen und stillgelegt werden.

Quellen: SWR Rundfunk, Hamburger Abendblatt