50 Kamikaze-Techniker versuchen Atomkatastrophe in Japan zu verhindern (17.03.2011)

In Japan wurde jetzt auch in der Millionenstadt Tokio erste Radioaktivität gemessen. Immer mehr Menschen fliehen in den Süden des Landes.

Das größte Atomkraftwerk Japans Fukushima, das aus 6 Reaktorblöcken besteht, ist ausser Kontrolle.

Nach mehreren Explosionen in Block 1, 2 und 3, bei denen auch die Stahlhülle beschädigt wurde, wird nun eine Kernschmelze immer wahrscheinlicher. Auch in Block 4, 5 und 6 sind die Kühlsysteme immer noch ausgefallen. 50 Techniker versuchen mit Meerwasser und jetzt auch mit Wasserwerfern die Brennstäbe doch noch zu kühlen. Unterstützt werden sie zeitweise von Helikoptern, die Wasser über den Reaktoren abwerfen. Durch Instandsetzung von Stromleitungen soll Fukushima 1 ab heute Nachmittag wieder teilweise mit Strom versorgt werden. Die Kühlsysteme könnten damit wieder in Gang gebracht werden.

Die Regierung gibt Tipps für den Fall einer radioaktiven Strahlung. So sollen feuchte Tücher im Gesicht und ein häufiges Wechseln der Kleidung die Gefahr verringern. Außerdem sollen die Menschen möglichst in geschlossenen Räumen bleiben. Supermärkte in Tokio sind in den letzten Tagen durch Hamsterkäufe leergeräumt worden. Benzin und Trinkwasser werden knapp, der Strom wird teilweise rationiert.

Eine Evakuierung der Millionenstadt Tokio scheint unmöglich. Wo sollen die 35 Millionen Menschen unterkommen? Die Regierung ist sehr bemüht, keine Massenpanik aufkommen zu lassen.

Im Moment ist die Wettervorhersage sehr wichtig für das Land. Jetzt weht der Wind die radioaktiven Teilchen aufs Meer. Sollte der Wind drehen, ist diese Wolke Richtung Tokio unterwegs. Wenn auch noch Regen dazukommt, wird das Erdreich kontaminiert.

In Deutschland sollten jetzt 7 Reaktoren vorläufig vom Netz: Brunsbüttel, Unterweser, Krümmel, Biblis A, Biblis B, Philippsburg 1, Neckarwestheim 1 und Isar 1. Ein neuer Sicherheitscheck soll in den nächsten 3 Monaten erfolgen. Die Stromversorgung sei auch ohne diese 7 Reaktoren gesichert.