Feuer in Russland - Holt uns die Katastrophe von Tschernobyl wieder ein? (09.08.2010)

Die Waldbrände in Russland verwüsten ganze Dörfer und fordern Menschenleben. Jetzt besteht auch die Gefahr, dass Radioaktivität, die sich nach dem GAU in Tschernobyl im Boden abgesetzt hat, durch die Brände wieder in der Luft verteilt wird.

Waldbrände verursachen große Mengen an Staub und Asche (Bild: U.S. Air Force)
Waldbrände verursachen große Mengen an Staub und Asche (Bild: U.S. Air Force)

Auf dem Gelände des Atom-Forschungszentrums in Sarow, 400 km östlich von Moskau loderten am Freitag zwei Brände. Dort sind Spezialkräfte seit Tagen im Einsatz. Alle explosiven und radioaktiven Materialien seien abtransportiert worden, so die russische Atomenergiebehörde Rosatom

Auch könnten die Waldbrände im Gebiet von Brjansk radioaktiv verseuchten Staub aufwirbeln und so weiträumig verteilen. In den natürlichen Wald- und Torfgebieten kann sich die Radioaktivität lange halten. Bei Bränden werden diese radioaktiven Partikel wie Cäsium 137 wieder freigesetzt. Die Stadt und das Umland sind seit der Katastrophe im Atomkraftwerk Tschernobyl von 1986 stark mit Radioaktivität belastet.

Entwarnung gibt das Strahlenschutzamt für Deutschland: Die Konzentration der Spuren radioaktiver Stoffe die nach Mitteleuropa transportiert würden, wären unbedenklich.