Explosion in einer Nuklearanlage Frankreichs (13.09.2011)

Am 12.09.2011 explodierte in der südfranzösischen Atomanlage Marcoule ein Schmelzofen. Ein Arbeiter wurde getötet, vier weitere verletzt. Eine Gefahr für Menschen und Umwelt bestand lt. Betreiber nicht.

Marcoule mit Kernkraftwerk Phénix
Marcoule mit Kernkraftwerk Phénix (Bild: kmaschke/Wikipedia cc-by-sa)

In der Anlage Marcoule, ca. 30 Kilometer nördlich von Avignon, werden schwach radioaktive Abfälle verbrannt oder eingeschmolzen. Die Reste werden, nachdem sie gepresst wurden, in ein Zwischenlager gebracht. Nach Feststellung von Sicherheitsmängeln, sollte diese Anlage 2011 von der Atomaufsichtsbehörde überprüft werden. Die Reaktoren der Anlage sind alle stillgelegt.

Am Mittag explodierte ein Schmelzofen und ein Mitarbeiter starb. Über eine Stunde lang versuchte die Feuerwehr den Brand nach der Explosion unter Kontrolle zu bringen.

Das Innenministerium teilte mit, dass keine Gefahr für Menschen und Umwelt bestehe. Allerdings durften die Beschäftigten die Firmengebäude nicht verlassen und auch keine Fenster öffnen.

Es war kein Atomunfall, sondern ein Industrieunfall, so die Behörden. Aber es war ein Industrieunfall in einer Atomanlage.

In Deutschland gibt es keine Verbrennungsöfen. Hier werden die schwach radioaktiven Abfälle wie Lappen, Overalls gepresst. Nur ein kleiner Teil wird in einer Partnerfirma in Schweden verbrannt. Beides dient zur Minimierung des Volumens.