Deutschlandfunk zu Gast im GKN Neckarwestheim - Endlager-Debatte (05.12.2008)

Thema vor Ort war eine der Zentralfragen der Kernenergie: Wohin mit dem Atommüll? Im Rahmen der DLF-Sendung "Länderzeit vor Ort" waren Politiker und Industrievertreter zusammengekommen um das Thema Lagerung in Neckarwestheim zu diskutieren.

Neckarwestheim in idyllischer Lage zwischen Weinbergen
Neckarwestheim in idyllischer Lage zwischen Weinbergen

Neckarwestheim ist auch als das Atomdorf Deutschlands bekannt; bis auf frühere Demonstrationen gegen Castor-Transporte und Berichte über die beiden Meiler war die 3500-Seelen Gemeinde nicht in den nationalen Nachrichten vertreten.

Der Deutschlandfunk hatte zu einer Diskussion über die Lagerfrage zum Atommüll vor Ort geladen. Moderatorin Barbara Weber fragt in der Alten Schule die Bürger nach Meinungen. Man habe keine Angst vor einem Endlager in Neckarwestheim sind sich die Bürger einig. "Die Regierung hat es uns versprochen" ist sich Imanuel Saur sicher.

Derzeit stehen 27 Castor-Behälter im Tunnellager des GKN, es ist Platz für insgesamt 151 Behälter mit hochradioaktivem Abfall. Aufgrund der endlosen Diskussion um ein sicheres Endlager besteht die Angst vor einem schleichenden Zwischen-Endlager. "Weil die Politik keine Lösung findet" ist Bürgermeister Mario Dürr besorgt, könnte Neckarwestheim noch Jahrzehnte auf dem Müll sitzen bleiben.

Die Fronten sind klar verteilt, Die EnBW spricht für eine Laufzeitverlängerung und weitere Erkundung des Salzstocks Gorleben als mögliches Endlager, der BUND fordert eine eindeutige Zusage der Industrie zum Atomkonsens, also dem zügigen Ausstieg aus der Atomkraft. Zu einer Lösung kommen die geladenen Gäste indies nicht.

Teilgenommen haben: EnBW-Spreacher Manfred Haberzettel, der Bereichsleiter Lagerprogramme in der Schweiz Markus Fritschi, Berthold Frieß BUND Landesgeschäftsführer und der Vertreter der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler Reiner Braun sowie die Vertreter aus der Politik CDU-MdB Maria Flachsbarth und zugeschaltet aus Berlin SPD-Staatssekretär vom Bundesumweltministerium Matthias Machnig.

Quelle: Heilbronner Stimme 04.12., Foto: Peter Schmelzle